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Gefühlspoker

Eigentlich ist das nicht so mein Ding.
Bauchgefühl zu haben und auf Abruf einsetzen zu können ist sehr gut. Ich für meinen Teil fühle mich in der pragmatischen Welt deutlich wohler. Jan & ich werden oft gefragt, ob uns das Wort „Romantik“ irgendwie geläufig ist.
Ist es. Wir sprechen es nur anders aus.

AKatja_Jan

Seit Wochen werde ich von unterschiedlichen Seiten gelöchert welche Events ich bei der diesjährigen WSOP spielen will.
„Wie? Du hast noch keinen Plan?“ Nee. Keinen Ultimativen. Das mach ich mal ausnahmsweise von meinem Gefühl abhängig. Es gibt jeden Tag mehrere Events im Rio und da ich alle Varianten spiele, kann ich mich jederzeit neu entscheiden wie ich den Tag verbringen möchte. Swimming Pool oder Omaha, Stud 8 oder Shopping Mall, ich bleib im Bett oder NLHE. Was ich aber definitiv weiß: Das Ladies Event werde ich auslassen. Das halte ich kein 2. Mal durch. Diese Energie spare ich mir für was anderes auf. Zur Kompensierung dessen vielleicht: Push-up Kauf bei Victoria´s Secrets.

Viele Sachen laufen ja auch parallel. Day 2 vom vorherigen Tag und zusätzlich neues Turnier z.B., Finaltische vom Turnier vor 3 Tagen, unendlich Cash Game und Satellites. Jan macht alles gleichzeitig und will auf keinen Fall was verpassen, ich hingegen bleibe flexibel und werde spielen wonach mir der Sinn steht. PokerStars möchte mich natürlich in so vielen televiesed Events wie möglich. Letzter Stand: Es werden von 54 Events ganze 6 im TV übertragen.  Es gibt also für mich sehr wenig „feste“ Termine im Rio. Zählt man allerdings das Buy-in nur dafür zusammen könnte man sich auch ein schönes Elite-Auktions-Pferd kaufen. Den Löwenanteil macht das 50k H.O.R.S.E. aus. Ich habe mir vorgenommen, wenn ich mich gut fühle und die allgemeine Lage stimmt, dort aufzuschlagen und Rodeo zu reiten. Eigentlich hatten Jan und ich nach dem Bracelet Gewinn letztes Jahr schon spielen wollen. Ich war wieder zu geizig und Jan konnte sich ausnahmsweise mal nicht durchsetzen. Natürlich bereuen wir es heute beide, die Pferde nicht gesattelt und den guten Run einfach ausgenutzt zu haben.

Meine Ur-Frage wird für diese WSOP sein: „Bin ich fit und bereit zu spielen?“
Die letzten 2 Jahre, besonders 2007, waren ziemlich anstrengend. Viele Karten, viel Medienpräsenz, viel IntelliPoker, viel PokerStars, viele Verpflichtungen. Alles ein bisschen wie beim Metzger: Darf es noch 500 gr. mehr sein? Nö, Hau drauf, wird schon alle.
Und „alle“ war ich allemal. 2 Wochen vor unserer Abreise nach Las Vegas habe ich mal ausnahmsweise ein bescheidenes Päuschen eingelegt. Nur ca. 5 Std Büro täglich, bisschen online gespielt und mich mal um mich selber gekümmert. Presseanfragen zu 60% gecancelt oder verschoben. Evakuation der Seele gelungen.

Um zusätzlich für eine gute körperliche Voraussetzung zu sorgen und ich leider meine Pferde nicht mitnehmen kann (hätte sich direkt gelohnt für 2 Monate. Aber zu teuer & Quarantäne) bin ich heute Morgen um 6 h schon gejoggt.

Ich hasse laufen.
Es nützt aber alles nichts. Das wird, so oft es geht, mein Frühsport sein. Außerdem bringt es mich in einen guten Turnier-Mood. Ich gehe dann so richtig angekotzt ins Spiel und bin ungenießbar. Schließlich möchte ich doch meinem vorrauseilenden Ruf der arroganten Bitch gerecht werden.

Da tobe ich mich dann hoffentlich aus. Damit zu Hause bei Jan die Romantik nicht zu kurz kommt.

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