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WSOP 2007 Slave To The Rythm

Es ist ein großes Unternehmen. Ausrichter der World Series of Poker. Die Gruppe Harrahs beherbergt und betreut tausende von Pokerspielern um diese Zeit, die aus allen Teilen dieser Welt nach Las Vegas angereist kommen.
Das so eine Veranstaltung nicht ohne Probleme, Verspätungen, Warteschlangen und sonstigen Unwägbarkeiten über die Bühne geht ist allen Beteiligten klar. Hut ab vor der Bewältigung einer solchen Aufgabe.

Wenn man an der WSOP aktiv und unfallfrei teilnehmen möchte muss man sich ordnungsgemäß registrieren, jede Menge Unterschriften leisten, sich ständig ausweisen und beim Begegnen der vielen rumschwirrenden Cops besser die Hacken zusammenhauen. Na ja es ist ja auch viel Kohle unterwegs an den Tischen, neben den Tischen und im Cage. Sicherheit geht vor.

Ja, das dachten wir dann wohl auch als Harrahs uns zum Finaltisch in einen dunklen, von der Außenwelt abgeschirmten kleinen schwarzen Verschlag brachte. Nachdem die ausgewählten Zuschauer und die Finalisten nach Security-Flughafen-Manier abgefertigt wurden ging es dann los.

Nach 2 Leveln, d.h. nach 2 Stunden, gibt es immer eine 15-Minütige Pause. Das ist in jedem Turnier so. Man nutzt diese Pause um zum Restroom zu gehen, sich kurz hinzulegen, sich strategisch zu besprechen oder einfach nur als Zigarettenpäuschen. Auf jeden Fall steht einem diese Pause als private Angelegenheit zur Verfügung.

Nicht so in unserer Voliere. Harrahs begleitet uns. Nicht, weil uns auf dem Weg zum Klo die Handtasche abhanden kommen könnte, nein. Wir könnten ja den Ertrag der verkauften Internetübertragung schmälern indem wir Zwischenergebnisse in den Saal brüllen. Das ist echt ein Witz. Von den 15 Minuten Pause führt uns Harrahs quasi an Eisenketten 12 Minuten durch das Backstage-Labyrinth. Vorbei an Cola-Paletten, Servierwagen und Toilettenpapierrollen. So geht das jede Pause. Im Dinnerbreak sind wir alle zusammen in einem schmucklosen Abstellraum eingepfercht, nehmen kaltes Essen zu uns und die Bestellung einer simplen Cola weitet sich zu einer 30 minütigen Angelegenheit aus.

Jan und ich beschweren uns. Wir sind die einzigen. Die anderen Mädchen haben anscheinend keine Erfahrungen, sind viel zu happy und aufgeregt als das sie merken würden, was hier eigentlich abgeht.

Die uns gesendeten Damen von Harrahs haben nicht wirklich eine Antwort, können uns auch keinerlei Formalien zeigen wo wir so einer Behandlung zugestimmt hätten. Man darf nicht vergessen, Harrahs nimmt von Haus aus sehr viel Fee aus dem Preispool.

Etwa 7 Stunden spiele ich mir einen Wolf, hab eigentlich bis auf 2-3x nur Schrottkarten, die ich aber trotzdem ordnungsgemäß raise oder reraise. Niemand bietet mir so richtig Paroli und nachdem die einzige Gefahr am Tisch, Vanessa Selbst, ausscheidet hab ich an die 1 Million an Chips.
Ich werde trotzdem leider nur 5. in diesem Event und gebe an Harrahs kein Trinkgeld. Ich tippe den Floor und die Dealer separat.

Unter Sklaven macht man das so.

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